Vitamin D – Das Sonnenvitamin

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Autor
Lilia Baron

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Vitamin D - Einführung

Vitamin D, oft als "Sonnenvitamin" bezeichnet, spielt eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit, insbesondere für den Knochenstoffwechsel und das Immunsystem. Es ist eines der Vitamine, die unser Körper mit Hilfe der Sonne selbst bilden kann. Interessanterweise wird Vitamin D als Vitamin klassifiziert, ist aber aufgrund seiner Funktion vielmehr als ein Hormon einzustufen und ist für uns überlebenswichtig. Im Zusammenhang mit Vitamin D spielen Vitamin K2, Calcium, Magnesium und Bor eine sehr wichtige Rolle. Deshalb schauen wir uns in diesem Artikel auch das Zusammenspiel dieser fünf wichtigen Vitalstoffe an.

Vitamin D Formen

Es gibt verschiedene Vitamin D-Verbinden, die mehr oder weniger gut von unserem Körper aufgenommen werden können.

Zum einen gibt es das Vitamin D2 (Ergocalciferol), das durch UV-Strahlung in Pflanzen gebildet wird. Zum anderen haben wir das Vitamin D3 (Cholecalciferol), das ebenfalls durch UV-Strahlung, aber in unserer Haut bzw. in der Haut von Tieren aus der Vorstufe von Cholesterin zum Provitamin D3 und im Anschluss in der Leber (Calcidiol) und den Nieren (Calcitriol) in seine aktive Form umgewandelt wird. Diese zwei Hormone, die in der Leber und den Nieren entstehen haben sehr unterschiedliche Wirkungen.

Aus Studien ging hervor, dass die Form D3 wirksamer ist als D2 bei der Erhöhung und Aufrechterhaltung vom Vitamin D-Spiegel im Blut. Vitamin D3 bleibt zudem länger im Körper aktiv als D2 und muss dadurch seltener eingenommen werden. Vitamin D3 ist auch stabiler als Vitamin D2. Das bedeutet, dass es in Nahrungsergänzungsmitteln und angereicherten Lebensmitteln länger haltbar ist. Deshalb ist für die Supplementierung die Form D3 zu bevorzugen.

Übrigens auch Flechten können die Form D3 bilden. Viele Vitamin D3-Supplemente sind auf Flechtenbasis und kommen somit ohne tierische Bestandteile wie z.B. Fischöl oder Lanolin aus Schafswolle aus.

Es gibt noch die Formen D1, D4 und D5, die künstlich erzeugt sind und oft Lebensmitteln zugesetzt werden. Übrigens kann D2 auch künstlich erzeugt werden.

Aufgaben und Funktionen von Vitamin D in unserem Körper

Vitamin D beim Knochenstoffwechsel

Vitamin D unterstütz die Aufnahme von Vitamin A, Calcium und Phosphor. Diese sind für gesunde Knochen und Zähne essentiell.

Somit stellt eine wesentliche Aufgabe des Vitamin D die Aufrechterhaltung einer gesunden Calcium- und Phospathomöostase in unserem Blut dar.

Steigt unser Calciumbedarf an, kann Vitamin D auf drei Arten Regulationsfunktion übernehmen:

  • zum einen durch Steigerung der Calciumaufnahme im Darm
  • durch erhöhte Rückresorption von Calcium in der Niere
  • und durch Mobilisierung von Calcium aus den Knochen und Zähnen

Vitamin D stimuliert auch die Knochenbildung, indem es die knochenaufbauenden Zellen anregt. So lässt sich bereits gut das wesentliche Zusammenspiel von Kalzium und Vitamin D erkennen.

Ausreichend Vitamin D sorgt für eine gesunde Calciumaufnahme im Darm und wirkt sich günstig auf die Knochenmineralisierung aus. Kurz gesagt Vitamin D schleust Calcium in die Knochen und festigt sie auf diese Weise. Bei Calciummangel wird den Knochen Calcium entzogen und die Knochen werden porös.

Einfluss von Vitamin D auf unser Immunsystem

Vitamin D ist auch äußert relevant für unser Immunsystem. Es hat eine anregende Wirkung auf die Ausbildung und Reifung von Immunzellen und verhindert dadurch häufige Infekte. Studien zeigen, dass Menschen mit ausreichenden Vitamin-D-Spiegeln (60-90 nmol/l) deutlich weniger Infekte bekommen als jene mit einem Mangel, wobei eine tägliche Supplementierung effektiver ist als seltene hochdosierte Gaben.

Vitamin D und seine Rolle bei Entzündungsprozessen

Vitamin D spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Entzündungsprozessen im Körper. Wissenschaftliche Forschungen haben gezeigt, dass ein Vitamin-D-Mangel zu erhöhten Entzündungs-Biomarkern führt, während eine Verbesserung des Vitamin-D-Spiegels das Risiko und den Schweregrad chronischer Erkrankungen mit entzündlichen Komponenten verringern kann. Vitamin D hemmt die Produktion entzündungsfördernder Zytokine wie Interleukin-12 und fördert gleichzeitig die Bildung entzündungshemmender Zytokine wie Interleukin-10. Diese entzündungshemmende Wirkung reduziert Entzündungsmoleküle im Körper und aktiviert Abwehrzellen, was besonders bei chronischen Entzündungen von Bedeutung sein kann.

Vitamin D und Blutdruckregulation

Vitamin D spielt auch eine wichtige Rolle bei der Blutdruckregulation. Laut Studien wird ein Vitamin-D-Mangel mit einem erhöhten Risiko für Bluthochdruck assoziiert, während eine ausreichende Versorgung den Blutdruck positiv beeinflussen kann. Der blutdrucksenkende Effekt von Vitamin D wird unter anderem darauf zurückgeführt, dass es die Aktivität von Botenstoffen wie Angiotensin II hemmt, die zur Gefäßverengung beitragen. Daher ist es empfehlenswert bei Bluthochdruck den Vitamin-D-Status zu überprüfen und gegebenenfalls durch Supplementierung, in Absprache mit dem Arzt, zu optimieren.

Weitere Vitamin D-Funktionen in unserem Körper

Vitamin D ist auch an unzähligen Stoffwechselvorgängen beteiligt und ist für die Regulierung der Expression von hunderten von Genen verantwortlich.

Die krebshemmende Wirkungsweise von Vitamin D wirkt einer ungehinderten Zellteilungsrate entgegen, was in vielen Studien insbesondere bei Dickdarmkrebs beobachtet werden konnte.

Ausreichende Menge an Vitamin D kann zudem

  • die Fruchtbarkeit verbessern
  • Schwangerschaft schützen
  • bei der Gewichtskontrolle helfen
  • Schlaganfall und Demenz verhindern
  • Erinnerungskraft und geistige Leistungsfähigkeit steigern
  • Muskelkraft unterstützen
  • für hormonelles Gleichgewicht sorgen
  • oxidativen Stress im Körper reduzieren
  • für besseren Schlaf sorgen und vieles mehr.

Symptome bei Vitamin D-Mangel

Vitamin D Mangel im Kindesalter führt beispielsweise zur Rachitis. Das ist das Krankheitsbild eines unzureichenden Knochenwachstums, einer unzureichenden Knochenmineralisierung und verzögerter Zahnentwicklung aufgrund mangelnder Calciumaufnahme in den Organismus. Symptome stellen Deformation der Wirbelsäule und Skelettmuskulatur sowie eine höhere Neigung zu Knochenbrüchen dar.

Bei Erwachsenen kann es durch ein Vitamin D Mangel zu Skelettentkalkung, Osteoporose,(Knochenschwund), zu Knochenschmerzen und zu einem erhöhten Risiko für Knochenfrakturen kommen.

Ein Mangel wirkt sich auch auf die Muskulatur aus. Es kommt zu Zuckungen, Zittern, Vibrieren, Verkrampfungen und Schmerzen sowie Muskelschwäche. Hier fehlt es schlicht und ergreifend aufgrund eines Vitamin D Mangels an Calcium (Hypokalzämie).

Auch ein Energieverlust, Kraftlosigkeit, chronische Erschöpfung, Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und das Fatigue-Syndrom können häufig Ursache eines Vitamin D-Mangels sein.

Das Nervensystem kann ebenfalls vom Vitamin D Mangel betroffen sein. Die Störung des Nervensystems kann Schlafstörungen, dauernde Müdigkeit, einen hohen Schlafbedarf, innere Unruhe, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Koordinationsstörungen und Verhaltensänderungen verursachen.

Unsere Nerven benötigen eine elektrische Spannung und für diese Spannung sind u.a. Calcium-Ionen notwendig. Die Aktivierung von Nervenzellen hängt, genau wie die Aktivierung von Muskelfasern, vom Calcium ab. Da die Spannung durch den Calciummangel aufgrund eines Vitamin D Mangels fehlt, kommt es im gesamten Nervensystem zum Leistungseinbruch.

Das ist übrigens ein sehr sehr wichtiger Punkt generell für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Unser Körper funktioniert durch elektrische Spannung. Wenn die Vitalstoffe, die für den Aufbau dieser Spannung notwendig sind, in einer zu geringen Höhe vorhanden sind, dann kommt es zu Kommunikationsstörungen im Körper und damit zu Krankheiten. Im Umkehrschluss heißt das, dass eine ausreichend hohe elektrische Spannung im Körper Gesundheit und Vitalität bedeutet.

Kältegefühl besonders in Armen, Händen, Beinen und Füßen sowie Kreislauf- und Druchblutungsstörungen können ebenfalls ein Symptom eines Vitamin D-Mangels sein. Auch hier fehlt Spannung für den Energiefluss. Das kann übrigens auch zu Dauerkopfschmerzen führen.

Es ist wohl leicht zu erkennen: fehlt Vitamin D, dann fehlt auch Calcium. Selbst wenn wir genug Calcium zu uns nehmen, kann dieses bei einem Vitamin D-Mangel nicht optimal verwertet werden.

Ein weiteres klassisches Mangelsymptom ist eine erhöhte Infektneigung. Beispielsweise erhöht sich dann das Risiko für Erkältungskrankheiten der oberen Atemwege um ganze 40%.

Stimmungsschwankungen und Angstzustände können ebenfalls Anzeichen eines Vitamin D-Mangels sein. Einige Studien deuten darauf hin, dass ein niedriger Vitamin D-Spiegel mit einem erhöhten Risiko für Depressionen und Angststörungen verbunden ist. Betroffene können unerklärliche Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit oder verstärkte Ängstlichkeit erleben.

Vitamin D-Mangel steht auch u.a. in Korrelation mit Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, mit Diabetes und Autoimmunkrankheiten, mit verschiedenen Krebsarten, Arteriosklerose, mit chronischen Entzündungen, mit Schuppenflechte, mit rheumatoider Arthritis und neurologischen Erkrankungen sowie mit erhöhter Sterblichkeit.

Der Großteil der deutschen Bevölkerung, unabhängig von ihrer Ernährungsform, erreicht die empfohlene Zufuhr an Vitamin D nicht und ist, vor allem in den Wintermonaten, unterversorgt.

Vitamin D Versorgung

Wie schon angedeutet, verfügt unser Körper über die Fähigkeit mit Hilfe des Sonnenlichtes Vitamin D selbst herstellen zu können. Ein Sonnenbad von ca. 15-20 Min. mehrmals die Woche reichen für eine gute Versorgung aus. Es reicht aber nicht, wenn du die Sonne nur aufs Gesicht strahlen lässt. Die Arme und Beine sollten mindestens dabei sein. Damit das aber erfolgreich verläuft, benötigt es eine angemessene UV-B Strahlungsenergie, um die Synthese im Körper anregen zu können. In unseren Breitengraden in Nordeuropa ist das aufgrund von Jahreszeiten und Luftverschmutzung nicht das ganze Jahr über möglich. Im Winter wird die Strahlung sehr intensiv durch die Atmosphäre herausgefiltert. Eine ausreichende Versorgung in den Monaten Oktober bis März ist bei uns nicht möglich.

Vitamin D kann auch nicht über Wochen bzw. Monate hinweg gespeichert werden. Übrigens Sonnencremes und Hautcremes mit Lichtschutzfaktor hemmen die Vitamin D-Bildung. Ein Lichtschutzfaktor von 10 senkt die Vitamin D- Produktion bereits um 95% ab. Sonnenbaden deshalb ohne Sonnencremes und sonstige Schutzfaktoren. Ältere Menschen, stark Übergewichtige und Menschen mit dunklerer Hautfarbe haben eine geringere Fähigkeit Vitamin D zu bilden und sind noch häufiger von einem Mangel betroffen.

Hormonelle Veränderungen im Körper in den Wechseljahren und in der Schwangerschaft, können ebenfalls zu einem Vitamin D-Mangel führen. Auch Leberkrankheiten, Darmkrankheiten wie Morbus Crohn und Nierenerkrankungen können einen Mangel begünstigen.

Vitamin D kann natürlich zu einem gewissen Grad auch über tierische Produkte insbesondere durch Fischkonsum zugeführt werden. Besonders Fisch ist heute aber schwer mit Giften, Mikroplastik und Schwermetallen belastet. Mit dem Konsum würden wir diese Gifte in unseren Körper aufnehmen und einlagern.

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung liegt der Bedarf an Vitamin D pro Tag bei 20 Mikrogramm (800 IE). Das ist ein Wert, der eine Mangelerkrankung gerade so vermeiden könnte. Bei Erkrankung oder bei älteren Menschen wird diese Dosis eher zu gering sein.

Vitamin D Supplementierung

Da es schwierig ist, den Vitamin D-Bedarf außerhalb der Sommermonate natürlich zu decken, empfiehlt es sich ein Vitamin D3-Supplement zu nehmen. Am besten wäre ein Vitamin D3-Präparat aus pflanzlicher Quelle. Dieses wird meist, wie schon erwähnt, aus Flechten gewonnen und hat eine gute Bioverfügbarkeit. D2 Supplemente aus pflanzlicher Herkunft haben leider eine niedrigere Bioverfügbarkeit.

Schauen wir uns noch den Vitamin D- Spiegel im Blut an. Auf das ganze Jahr gesehen, erreichen wir, ohne Vitamin D-Nahrungsergänzungsmittel, im Durchschnitt einen Vitamin-D Spiegel von 16 Nanogramm/ml. Im Winter niedriger, im Sommer etwas höher. Werte unter 20 ng/ml können aber bereits Beschwerden verursachen.

Optimaler Wert an Vitamin D im Blut liegt bei 50-90 ng/ml. Die empfohlene Obergrenze liegt bei 100 ng/ml. Mangelhafte Werte liegen bei 30 ng/ml und drunter. Dabei stellt alles was unter 12 ng/ml liegt einen extremen Mangel dar.

Vitamin D Dosierung

Die Dosis bei Vitamin D-Supplementen wird meist in IE (Internationale Einheit) angegeben, eher selten in Mikrogramm. Dabei entsprechen 1 Mikrogramm 40 IE.

Empfehlung der DGE für Vitamin D

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt folgende Empfehlung für Vitamin D:

Säuglinge (0 bis unter 12 Monate): 400 IE/Tag

Kinder (1 bis unter 15 Jahre): 800 IE/Tag

Jugendliche und Erwachsene (15 bis unter 65 Jahre): 800 IE/Tag

Erwachsene ab 65 Jahre: 800 IE/Tag

Schwangere: 800 IE/Tag

Stillende: 800 IE/Tag

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung

Empfehlung für Vitamin D-Dosierung in der orthomolekularen Medizin

Die Experten der orthomolekularen Medizin, die auf Vermeidung und Behandlung von Krankheiten durch hochdosierte Vitalstoffe setzen, geben folgende Empfehlung für die Vitamin D-Supplementierung.

Babys bis zum 1. Lebensjahr: 400 I/Tag

Kinder ab dem ersten Lebensjahr: 1000 IE/Tag

Heranwachsende pro 12 kg Körpergewicht: 1000 IE/Tag bei einem Körpergewicht von 70 kg

Erwachsene bei Körpergewicht: 2000-5000 IE/Tag (je nach Körpergewicht)

Schwangere und Stillende: 4000 – 6000 IE/Tag

Wichtig zu wissen ist, dass sich der Vitamin D-Spiegel, selbst bei Supplementierung, relativ langsam aufbaut. Wenn also ein hoher Vitamin D-Mangel vorliegt, dann sollte zusammen mit einem Therapeuten und regelmäßiger Kontrolle im Blut die Dosierung so angepasst werden, dass der Spiegel schneller aufgebaut werden kann. Bei Vitamin D gibt es eigenlich keine pauschale Empfehlung. Es ist so individuell, da die Dosis auch von anderen Cofaktoren abhängt. Wenn du also deinen Vitamin D-Spiegel im Blut bestimmen lässt, lass bitte unbedingt auch Calcium, Magnesium, K2 und Bor mitbestimmen. So kann dein Arzt sehen, ob für eine optimale Vitamin D Supplementierung auch die anderen dafür wichtigen Vitalsoffe supplementiert werden sollten.

Bei einem Vitamin D-Mangel sollte die Supplementierung in zwei Phasen erfolgen. Einer Auffüllphase und einer Erhaltungsphase. In der Auffüllphase wird der Vitamin D-Speicher aufgefüllt und hierzu ist eine höhere Dosis für einen bestimmten Zeitraum – je nach Mangel - erforderlich. Wenn der gewünschte Spiegel im Blut erreicht ist, geht man zur Erhaltungsphase über. Die Dosis wird so runtergeschraubt, dass der erreichte Wert im Blut auf Dauer erhalten werden kann.

In einer bahnbrechenden Großstudie der Universität Kalifornien, der medizinischen Fakultät der Universität San Diego und der medizinischen Fakultät der Creighton-Universität in Omaha zu Vitamin D hat sogar eine langandauernde tägliche Einnahme von 10.000 IE (250 Mikrogramm) pro Tag keine toxische Wirkung ausgelöst. Das Ergebnis dieser Studie war, dass eher ein Blutspiegel von bis zu 150 ng/ml als optimale Versorgung angesehen werden sollte. Wenn du planst Vitamin D in einer höheren Dosis zu supplementieren, lass dich bitte von einem Therapeuten beraten.

Wenn du dich noch genauer über die Dosierung von Vitamin D und anderer Vitalstoffe informieren möchtest, dann empfehle ich dir die zwei Bücher von Dr. med. Helena Orfanos-Boeckel: Nährstoff -Therapie- Orthomolekulare Medizin & Bioidentische Hormone und Nährstoff-Therapie - Der Praxisleitfaden.

Vitamin D Supplemente

Vitamin D3-Präparate gibt es in Tabletten-, Kapsel- und Tropfenform. In flüssiger Form, oft als Öl-Tropfen, wird Vitamin D tendenziell schneller und effizienter absorbiert, da es bereits gelöst ist und direkt vom Körper aufgenommen werden kann. Das kann für Menschen mit Verdauungsproblemen besonders vorteilhaft sein.

Kapseln, insbesondere die, die mit Öl gefüllt sind, haben ebenfalls eine hohe Bioverfügbarkeit. Das Fett in den Kapseln hilft bei der Aufnahme des fettlöslichen Vitamins D.

Tabletten sind eine weit verbreitete und kostengünstige Option, haben aber im Vergleich zu flüssigen Formen möglicherweise eine etwas geringere Bioverfügbarkeit, da sie zuerst im Magen-Darm-Trakt aufgelöst werden müssen.

Ein gutes Vitamin D-Supplement ohne Zusatzstoffe für Kinder sind die Vitamin D3 & K2 Tropfen (500 IE) oder Vitamin D3 & K2 Tropfen (1000 IE) für größere Kinder von Naturtreu. Bei Beiden wird Vitamin D3 aus Flechten verwendet.

Erwachsene können ebenfalls das Vitamin D3 & K2 Tropfen (1000 IE) von Naturtreu nehmen. Dann einfach nach Bedarf mehrere Trorpfen täglich. Von Naturtreu gibt es auch noch sehr hoch dosierte Tropfen Vitamin D3 & K2 Tropfen (20.000 IE). Diese eignen sich nur in Absprach mit einem Therapeuten in der Auffüllphase. Wenn du lieber Kapseln nehmen möchtest, dann empfehlen wir dir das Liposomale Vitamin D3 + K2 + Magnesium (720 IE) von Nature Power empfehlen.

Bevor du Vitamin D supplementierst, macht es Sinn den Vitamin D Spiegel im Blut zu testen. Wenn du dafür nicht zum Arzt gehen möchtest, dann kannst du das auch einfach bequem mit dem CERASCREEN Vitamin D PLUS Test Kit Zuhause machen.

Symptome bei Überdosierung von Vitamin D-Supplementen

Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin und kann somit im Körper gespeichert werden. Das heißt aber auch, dass es zu Überdosierungen kommen kann. Alles was über den Wert von 150 ng/ml im Blut liegt, kann toxisch sein.

Symptome einer Vergiftung können Ablagerungen von Kalk in Blutgefäßen, am Herzen, in den Nieren und in der Lunge sein. Das Risiko für Nierensteine und Nierenfuktionsverlust steigt.

Schwerwiegende Vergiftungen wurden in der Literatur bei über 300 ng/ml beschrieben.

Übrigens eine Überversorgung mit Vitamin D aufgrund von Sonneneinstrahlung ist nicht möglich. Unser Organismus ist ein autonomer Regulator und baut das selbstproduzierte Vitamin D ab einem bestimmten Wert einfach wieder ab.

Das Zusammenspiel von Vitamin D mit Vitamin K2 und Calcium

So, wir hatten ja noch das Vitamin K2 und Calcium. Warum schauen wir uns das noch an? Weil Vitamin D, Vitamin K2 und Calcium zusammenwirken. Deshalb sind sehr viele Vitamin D-Supplemente mit Vitamin K2 kombiniert.

Sowohl zur Verwertung des Calciums als auch zur Aktivierung von gebildeten Proteinen ist Vitamin D auf einen wichtigen Partner angewiesen: eben das Vitamin K2.

Denn Vitamin K2 sorgt dafür, dass das aufgenommene Calcium korrekt abtransportiert und verwertet wird. Und es aktiviert zudem wichtige Proteine wie das Matrix-GLA-Protein und das Peptid-Hormon Osteocalzin.

Osteocalzin spielt eine wichtige Rolle in der Neubildung von Knochen und sorgt dafür, dass das aufgenommene Calcium auch wirklich in die Knochen eingebaut wird. Und das Matrix-GLA sorgt dafür, dass sich kein Calcium in Organen oder Gefäßen ablagert, in dem es Calcium bindet und abtransportiert. Und ohne Vitamin K2 würden diese beiden wichtigen Proteine inaktiv bleiben. Und Calcium würde sich als Schlacke im Körper ablagern, was zu vielen Krankheitsbildern führen würde.

Vitamin K2 wird von Bakterien im Darm gebildet. Allerdings, wenn wir mit den Supplementen eine höhere Dosis an Vitamin D einnehmen, dann benötigen wir auch eine höhere Dosis an Vitamin K2, denn es wird dann eine höhere Menge an K2 zur Aktivierung verbraucht. Solltest du Calcium supplementieren, solltest du gleichzeitig auch unbedingt Vitamin D und Vitamin K2 einnehmen. Ein Calciummangel tritt überwiegend durch Vitamin D Mangel auf. Deshalb ist eine Calcium-Supplementierung nicht notwendig. Solltest du es doch tun, dass supplementiere unbedingt gleichzeitig Vitamin D und Vitamin K2.

Vitamin K2 hat natürlich auch noch andere wichtige Funktionen im Körper. Aber an dieser Stelle beschränken wir uns auf die Wirkung mit Vitamin D und Calcium.

Das Zusammenspiel von Vitamin D, Magnesium und Bor

Neben Vitamin K2 und Calcium spielt noch Magnesium ein wichtige Rolle im Zusammenhang mit Vitamin D. Magnesium ist ein essenzieller Cofaktor für die Enzyme, die Vitamin D in seine aktive Form umwandeln. Diesen Prozess nennt man Hydroxylierung.

Wenn wir also wollen, dass unser Körper das aufgenommene Vitamin D3 in Calcidiol und Calcitriol umwandelt, benötigen wir Magnesium. Die Enzyme Vitamin-D-25-Hydroxylase und 1-Alpha-Hydroxylase, die für die Hydroxylierung von Vitamin D in Leber und Nieren verantwortlich sind, sind magnesiumabhängig. Magnesium ermöglicht die richtige Funktion dieser Enzyme und somit die effektive Nutzung von Vitamin D im Körper. Ein Magnesiummangel kann zu einem ineffizienten Vitamin-D-Stoffwechsel führen, selbst wenn ausreichend Vitamin D vorhanden ist.

Magnesium hilft auch, den Kalziumspiegel im Blut zu regulieren und unterstützt die Mineralisierung der Knochen.

So, welche Rolle spielt nun Bor? Bor kann die Aktivität von Enzymen beeinflussen, die an der Umwandlung von Vitamin D in seine aktiven Formen beteiligt sind. Somit steigert Bor die Bioverfügbarkeit von Vitamin D. Außerdem kann Bor den Verlust von Kalzium und Magnesium über den Urin verringern.

Darüberhinaus kann die Produktion von Hormonen wie Östrogen und Testosteron beeinflussen, die wiederum den Vitamin-D-Stoffwechsel und die Knochengesundheit beeinflussen. Natürliche Quellen für Bor sind Nüssen (z. B. Mandeln, Walnüsse), Trockenfrüchten (z. B. Rosinen, Pflaumen), Avocados, Beeren und Hülsenfrüchten. Die Einnahme von Borpräparaten sollte nur nach Rücksprache mit einem Therapeuten erfolgen.

Wechselwirkungen von Vitamin D-Supplementen mit Medikamenten

Vitamin D-Supplemente können mit einigen Medikamenten in Wechselwirkung treten. Solltest du Medikamente einnehmen, ist es immer ratsam die Einnahme von hochdosierten Nahrungsergänzungsmitteln mit deinem Arzt abzusprechen.Vitamin D-Präparate können unter anderem mit folgenden Medikamenten und Medikamentengruppen Wechselwirkungen verursachen: Diuretika (Entwässerungsmittel), Herzglykoside (wie Digoxin), Kortikosteroide (wie Prednison), Antikonvulsiva (Antiepileptika), Cholestyramin, Orlistat.

Wichtiger Hinweis

Bei Beschwerden oder Krankheiten wende dich bitte an einen Arzt oder Heilpraktiker – ganz besonders wenn du Medikamente nimmst. Dieser Artikel darf nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden. Diese Inhalte ersetzen bei Erkrankungen nicht die Konsultation bei einem Schulmediziner. Bitte kontaktiere im Zweifelsfall immer deinen Hausarzt.Wie jede Wissenschaft ist die Medizin sowie mit ihr verwandte Disziplinen ständigen Entwicklungen unterworfen. Soweit in diesem Artikel eine Empfehlung, Dosierung, Applikation, o.Ä. erwähnt wird, darfst du zwar darauf vertrauen, dass hier große Sorgfalt darauf verwandt wurde, dass diese Angabe dem aktuellen Wissensstand entspricht. Jedoch kann für solche keine Gewähr oder Haftung übernommen werden.