Sind Nahrungsergänzungsmittel wirklich notwendig?

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Autor
Lilia Baron

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Debatte um Nahrungsergänzungsmittel

Die Debatte über Nahrungsergänzungsmittel ist sehr kontrovers und polarisiert. Während die eine Seite argumentiert, dass Nahrungsergänzungsmittel in der heutigen Zeit essenziell sind, um gesund zu werden oder zu bleiben, sehen andere sie als überflüssig oder gar als gefährlich an.

Was sind denn aber Nahrungsergänzungsmittel genau? Im Grunde nichts anderes als Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Antioxidantien, Aminosäuren, Fettsäuren usw. Also alles Stoffe, die wir für unsere Körperfunktionen und somit für einen gesunden und jungen Körper in ausreichender Menge benötigen.

Die Nährstoffdichte in Lebensmitteln hat sich verändert

So, nun sagen sicher einige, dass wir all diese Stoffe ja durch die Ernährung bereits aufnehmen. Das stimmt, so sollte es sein. Und früher war es wahrscheinlich auch möglich allein durch unsere Nahrungsmittel alle Vitalstoffe aufzunehmen, die wir benötigen.

Heute allerdings haben wir einige Herausforderungen, die wir früher nicht hatten. Durch die moderne Landwirtschaft mit ihren Monokulturen, Düngern und Giften ist die Erde selbst heute leider viel nährstoffärmer als in früheren Zeiten. Und das führt natürlich dazu, dass unsere Lebensmittel heute auch wesentlich nährstoffärmer sind als früher. Das gilt übrigens auch für Bio-Lebensmittel!

Nährstoffräuber Transport und Lagerung

Und wann sind die Lebensmittel am nährstoffreichsten? Natürlich sofort nach dem Pflücken. Wie oft am Tag isst du frisch gepflückte Lebensmittel? Viele werden diese Frage jetzt mit „garnicht“ beantworten müssen. Denn wir kaufen unsere Lebensmittel, die aus der ganzen Welt geliefert werden, im Supermarkt und eher seltener frisch vom Feld und wir essen sie natürlich meistens nicht sofort.

Das heißt nach dem Pflücken liegen sie beim Transport, dann im Supermarkt und dann Zuhause bis sie dann irgendwann gegessen werden. Während dieser, zum Teil langen Lagerzeit, verlieren die Lebensmittel bereits einen großen Teil ihrer Nährstoffe. So werden die eh schon nährstoffarmen Lebensmittel noch nährstoffärmer.

Und damit sie während der Transport- und Lagerzeit nicht verderben, werden viele Obst- und Gemüsesorten unreif geerntet. Da sie aber nicht bis zum Schluss am Baum oder Strauch in der Sonne reifen durften, konnten sie auch nicht die Nährstoffdichte ausbilden, wie sie es tun würden, wenn der gesamte Prozess der Natur überlassen worden wäre.

Nährstoffräuber Treibhäuser

Viele Lebensmittel kommen heute aus Treibhäusern. Vergleichen wir diese mit denen, die draußen in der Sonne wachsen und reifen dürfen, können Treibhauslebensmittel durchaus weniger nährstoffreich sein.

Nährstoffräuber Lebensmittelverarbeitung

Viele von uns essen eher verarbeitete Lebensmittel. Und durch die Verarbeitung wie z.B. Einfrieren, Kochen oder Braten gehen weitere Nähr- und Vitalstoffe verloren. Du siehst, die Herausforderung aus unserem Essen genügend Nährstoffe zu bekommen, wird immer größer.

Modernes Leben und Nährstoffbedarf

Neben der geringeren Nährstoffdichte, gibt es noch ein zweites Problem. Unser Körper ist heutzutage aus verschiedenen Gründen extrem überlastet. Und ein überlasteter Körper benötigt natürlich wesentlich mehr Nährstoffe, um sich, neben der normalen Versorgung, auch noch vor Schäden zu schützen und zu regenerieren.

In der heutigen Zeit sind wir einer Vielzahl an Giften ausgesetzt, wie Pestiziden, Herbiziden, Fungiziden, verunreinigtem Wasser, Mikroplastik, Blei, Quecksilber, Aluminium, verschiedenen Chemikalien, Feinstaub, Strahlung, Funk, Viren, Bakterien, Pilze, Schimmel – diese Liste könnte man noch lange so fortsetzen.

Dann ernähren wir uns heute auch noch relativ unnatürlich mit vielen verarbeiteten Lebensmitteln, mit viel Fett, mit viel Fleisch und Fisch, mit vielen Milchprodukten und Eiern, mit raffinierten Kohlenhydraten und viel verarbeitetem Zucker – um nur einige zu nennen. Diese Ernährungsweise ist sehr nährstoffarm - aber sehr kalorienreich. Schon allein diese Art von Ernährung macht uns auf Dauer krank. Und wenn wir krank sind, benötigt der Körper mehr Nährstoffe um überhaupt eine Chance zu haben wieder zu regenerieren.

Viele leiden unter Funktionsstörungen des Darms und können somit Nährstoffe nicht so gut aufnehmen. Dazu kommt, dass mit dem Alter die Fähigkeit unseres Körpers Nährstoffe aus der Nahrung in ausreichender Menge zu absorbieren, sinkt.

Auch viele Medikamente verhindern eine ausreichende Aufnahme von Nährstoffen. Wir leben außerdem unter ständigem Stress. Und Stress verbraucht ebenfalls sehr viele Nährstoffe. All diese Belastungen erhöhen den Nährstoffbedarf unseres Körpers immens.

Doppelter Nährstoffmangel

Nun haben wir ein doppeltes Dilemma. In den Lebensmitteln sind heute weniger Nährstoffe enthalten als früher, unser stark belasteter Körper braucht heute aber mehr Nährstoffe als früher. D.h. unser Nährstoffbedarf steigt und der Nährstoffgehalt in den Lebensmitteln sinkt.

Und zwischen dem Nährstoffbedarf des Körpers und dem Nährstoffgehalt der Lebensmittel entsteht eine große Lücke. Allein mit Ernährung wird es schwer sein diese Lücke zu schließen. So viel kannst du garnicht essen, um deinen Bedarf komplett zu decken, selbst wenn du nur gesund, frisch und vollwertig isst. Was die meisten von uns nicht tun.

Diese Lücke, die zwischen Nährstoffbedarf und Nährstoffgehalt entsteht, führt auf Dauer zu einem Nährstoffmangel. Und ein Nährstoffmangel kann viele unangenehme Symptome haben und uns auch ernsthaft krank machen.

Diese ganze Problematik legt den Schluss nahe, dass wir diese Lücke, die zwischen dem Nährstoffbedarf des Körpers und dem Nährstoffgehalt der Lebensmittel entstanden ist, am schnellsten und effektivsten durch eine ausgewogene Ernährung, durch Vermeidung von weiteren Belastungen und durch die Supplementierung mit Nährstoffen schließen können.

Nahrungsergänzungsmittel und Risiken

Allerdings sollten wir dabei im Auge behalten, dass eine unsachgemäße Verwendung von Supplementen natürlich auch Risiken birgt. Dabei sollten wir Supplemente nicht überdosieren, denn nicht immer bringt viel tatsächlich viel. Einige Vitalstoffe können in zu hoher Dosierung eine toxische Wirkung haben.

Falls du Medikamente einnimmst, solltest du unbedingt darauf achten, dass deren Wirkung durch die Supplemente, die du einnimmst nicht beeinträchtigt wird.

Achte auch immer auf die Qualität von Nahrungsergänzungsmitteln. Viele Supplemente enthalten Zusatzstoffe, die schädlich sein können oder auf dem Etikett garnicht angegeben sind. Auch können Supplemente aus Ländern mit wenig Regularien mit Schadstoffen belastet sein.

Es ist sehr wichtig sich vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln gut zu informieren, Supplemente zu vergleichen und ggf. auch ärztlichen Rat einzuholen, vor allem wenn du Medikamente einnimmst.

Sei dir bitte auch bewusst, dass die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln kein Ersatz für eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung ist. Denn am Ende sind die Nährstoffe, die wir aus einer gesunden nährstoffreichen Ernährung gewinnen für unseren Körper natürlicher als die Einnahme von extrahierten Vitalstoffen. Nahrungsergänzungsmittel dürfen wir tatsächlich als das sehen was sie sind: Ergänzungsmittel zu einer nährstoffreichen Ernährung.

Wichtiger Hinweis

Bei Beschwerden oder Krankheiten wende dich bitte an einen Arzt oder Heilpraktiker – ganz besonders wenn du Medikamente nimmst. Dieser Artikel darf nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden. Diese Inhalte ersetzen bei Erkrankungen nicht die Konsultation bei einem Schulmediziner. Bitte kontaktiere im Zweifelsfall immer deinen Hausarzt.Wie jede Wissenschaft ist die Medizin sowie mit ihr verwandte Disziplinen ständigen Entwicklungen unterworfen. Soweit in diesem Artikel eine Empfehlung, Dosierung, Applikation, o.Ä. erwähnt wird, darfst du zwar darauf vertrauen, dass hier große Sorgfalt darauf verwandt wurde, dass diese Angabe dem aktuellen Wissensstand entspricht. Jedoch kann für solche keine Gewähr oder Haftung übernommen werden.